Kiefergelenkserankungen (CMD)

Bruxismus (Zähneknirschen)

Kopf-, Ohrenschmerzen und Rückenprobleme können von den Zähnen kommen.

So mancher wacht morgens mit Kopfschmerzen, schmerzenden Muskeln an Kiefer und Schläfe sowie verspannten Nacken auf. Bei der weiten Mundöffnung knackt dann vielleicht ein oder beide Kiefergelenke. Bei Manchem strahlen die Schmerzen in die Ohren oder die Kieferhöhlen aus und die Zähne sind können empfindlich gegen Kälte werden. Die hier geschilderten Symptome können darauf hindeuten, dass man nachts mit den Zähnen knirscht oder presst! In der Fachsprache nennt man das Bruxismus. 

Wir erkennen die ersten Folgen des Zähneknirschens (Bruxismus) bei der Untersuchung an  Zähnen,  Zahnfleisch und Zunge:

  • Einzelne Zähne sind charakteristisch abgenutzt und haben sog. Schliffflächen.
  • Häufig sind die Schneidekanten der Frontzähne ausgebrochen oder transparent wie Glas.
  • An manchen Zähnen ist das Zahnfleisch zurückgegangen und die Zahnhälse können freiliegen und auch empfindlich gegen Kälte, Wärme und Saures sein.
  • Wenn mit der Zunge gepresst wird, zeichnen sich am Zungenrand die Abdrücke der Zähne ab. 

Die übermäßig starke Belastung durch nächtliches Zähneknirschen führt über kurz oder lang zu Folgen für die Kiefergelenke. Unter anderem kann man folgende Symptome finden:

  • Ein- oder beidseitiges oder Knacken der Kiefergelenke bei großen Mundbewegungen.
  • Ein- oder beidseitige Reibegeräusche in den Kiefergelenken.
  • Einschränkung der Mundöffnung.

In akuten Fällen…

  • … können die Kiefergelenke schmerzen.
  • … sich der Mund nach einer weiten Öffnung nicht mehr schließen lassen.

Da Kiefergelenke und Ohren dicht beieinander liegen, strahlen die Kiefergelenksschmerzen oft in die Ohren bis in die Schläfen aus.  Daher suchen viele Patienten mit vermeindlichen "Ohrenschmerzen" den HNO-Arzt auf oder werden zum Neurologen geschickt, bevor sie letztendlich zum Zahnarzt kommen.

Die seitlich am Schädel befindlichen Kaumuskeln werden durch das nächtliche Zähneknirschen überlastet, übersäuern und schmerzen. Durch das anhaltende "Training" wird die Muskulatur gekräftigt, was wiederum dazu führt, dass der  Druck beim Zähneknirschen zunimmt. 

Die oben beschriebenen Symptomatik  wird craniomandibuläre Dysfunktion (Cranium=Schädel,  Mandibula=Unterkiefer, Dysfunktion = Fehlfunktion - kurz CMD) bezeichnet. 

Die Behandlung der  craniomandibulären Dysfunktion kann durch Schienentherapie oder Physiotherapie erfolgen.