Viele Patienten, die in die Praxis kommen, leiden unter Parodontitis. In Deutschland beträgt die Verbreitung bei Erwachsenen in der Altersgruppe der (35–44 Jahre) ca 70 % und bei Senioren (65–74 Jahre) fast 90%.
Auch wenn die Patienten diese Erkrankung nicht unbedingt bemerken, hat ihre Behandlung
absoluten Vorrang. Denn nur bei gesunden parodontalen Verhältnissen und einer optimaler Mundhygiene
werden Füllungen und Kronen gut aussehen und lange halten.
Grunduntersuchung der parodontalen Verhältnisse
Die schnelle Beurteilung der parodontalen Situation eines jeden Patienten erfolgt mittels PSI (Periodontal Screening Index). Er liefert ganz wichtige Informationen für die Strategie der Behandlung des
Patienten.
Der PSI wird in der Regel alle 2 Jahre, bei Risikopatienten auch häufiger durchgeführt.
Untersuchung von PA-Patienten
Bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden, werden allgemeingesundheitliche Fragen (z. B. Medikamenteneinnahme mit Einfluss auf die Behandlung, Abklärung einer möglichen Antibiotikaprophylaxe, Blutverdünnungsmittel usw.) geklärt.
Initialtherapie oder Vorbehandlung (Hygienephase)
Der wichtigste Schritt ist die Initialtherapie oder Vorbehandlung (Hygienephase), in der der Patient umfangreich durch die Prophylaxeassistentin aufgeklärt und instruiert wird. Ziel ist die Elimination der Krankheitsursache (Plaque) und Motivation des Patienten sowie die Erreichung einer einwandfreien Mundhygiene. Zugleich werden offene kariöse Läsionen behandelt.
Behandlung
Der Patient wird über die geplante Behandlung und deren Indikation, Risiko und Erfolgsaussicht informiert und auf die Wichtigkeit seiner Mitarbeit für eine gute Langzeitprognose hingewiesen. Die Entfernung von supra- und subgingivalem Zahnstein erfolgt durch Scaling (Wurzelglättung) sowohl mit Handküretten als auch mit Ultraschallgeräten, die gleichermaßen effektiv sind. In bestimmten Fällen erfolgt eine Antibiotikagabe zur Unterstützung der Parodontitistherapie.
Erhaltungstherapie, Unterstützende Parodontitistherapie
Wer einmal eine Parodontitis hat, muss sich Zeit Lebens darum kümmern und intensiv betreut werden! Mit einer einmaligen Behandlung ist es daher nicht getan. Je nach Mitarbeit des Patienten und nach Aggressivität der parodontalen Keime wird den Patienten ein halb- bis vierteljährliches Recall angeboten.