Operative Entfernung von Weisheitszähnen

Vor dem geplanten Eingriff wird der Arzt mit Ihnen über die Notwendigkeit und Möglichkeiten der Behandlung sprechen. Damit Sie sich entscheiden können, müssen Sie müssen nahe liegende, typische Risiken und Folgen kennen. Dieses Aufklärungsblatt soll helfen, das Gespräch vorzubereiten und wichtige Punkte zu dokumentieren.

Warum sollten die Weisheitszähne entfernt werden?

Weisheitszähne verursachen häufig Probleme. Deshalb empfiehlt es sich, sie zu entfernen. Gründe sind...

  • Platzmangel, sodass der ganz/teilweise von Knochen oder Schleimhaut bedeckte Weisheitszahn nicht regelrecht durchbrechen kann.
  • ungünstige Lage zu Entzündungen bis hin zur Vereiterung der ganzen Region führen kann.
  • Bildung einer Zyste  (Hohlraum).
  • Schädigung des Nachbarzahnes.
  • Gefährdung des langfristigen Erfolg einer kieferorthopädischen Behandlung.
  • Bildung eines „Herdes“ für eine Allgemeinerkrankung.
  • Vorliegen einer tiefen Karies.
  • Entzündung der Wurzelspitze.
  • Ursache für eine Entzündung oder Zyste der Kieferhöhle ist.

Wie wird der Eingriff durchgeführt?

Um den Zahn freizulegen, wird ein kleiner Schnitt durch die Schleimhaut gemacht und ggf. etwas Knochen mit einem Bohrer weggefräst. Dann kann der Zahn kann mit einer Zange oder einem Hebel entfernt werden. Manchmal ist es erforderlich den Zahn zu teilen. Die Wunde wird in der Regel vernäht. Falls nach dem Entfernen eines Zahnes im Oberkiefer eine Verbindung zwischen Mund und Kieferhöhle vorliegt, wird diese sofort mit einem Schleimhautlappen verschlossen.

 

Welche Art der Betäubung?

Örtliche Betäubung - dabei wird um die Wurzelspitze herum eingespritzt, oder der Nerv, der das Gebiet versorgt, wird etwas entfernter direkt betäubt.


Worauf ist zu achten?

Die Entfernung der Fäden ist nach einer Woche notwendig. Im Allgemeinen kommt es nach dem Eingriff zu einer vorübergehenden Schwellung. Sollten Schmerzen auftreten, können Schmerzmitteln eingenommen. Die Mundöffnung kann eingeschränkt sein. Über ein geeignetes Schmerzmittel informiert Sie der Zahnarzt.

 

Welche Komplikationen können auftreten?

Im Allgemeinen wird die Operation gut vertragen. Trotzdem kann es natürlich in Einzelfällen zu Komplikationen kommen, die dann weitere Maßnahmen erforderlich machen. Zu nennen sind:

Stärkere Schmerzen und Schwellung bei lang andauernden operativen Eingriffen, selten Infektionen, wodurch es zu einer Beeinträchtigung der Wundheilung und einer erhöhten Schmerzhaftigkeit im behandelten Bereich kommen kann. Unterstützend ist dann eine Behandlung mit Antibiotika notwendig. Selten leichtere Unverträglichkeitsreaktionen, wie z.B. Hautausschlag, Quaddelbildung oder Juckreiz. Äußerst selten schwerwiegende allergische Reaktionen auf das Betäubungsmittel, die sich z.B. als Kreislaufzusammenbruch äußert und eine stationäre Behandlung erfordert. Selten Verletzungen an Schleimhaut, Zunge durch die ärztliche Instrumente; meist sind diese Verletzungen harmlos und heilen von selbst ab. Äußerst selten entsteht eine Thrombose/Embolie oder Kreislaufreaktion.

 

Spezielle Komplikationen bei der Weisheitszahnentfernung:

Abbrechen feiner Wurzelspitzen, die je nach Befund entfernt oder belassen werden. Beschädigungen von Nachbarzähnen durch den Einsatz von Zangen, Hebel oder chirurgischen Instrumenten.

 

Oberkiefer:

Es kann bei der Eröffnung der Kieferhöhle oder Eindringen abgebrochener Wurzelspitzen zu einer Kieferhöhlenentzündung kommen, eine Behandlung mit Antibiotika oder eine Operation kann dann erforderlich sein.

 

Unterkiefer:

Gefühlsstörung im Bereich des Unterkiefers und der Unterlippe durch eine mechanische Schädigung des Unterkiefers, da die Wurzeln der Weisheitszähne manchmal sehr nah am Unterkiefernerv liegen; die Folge ist eine Gefühlsstörung vor allem der Unterlippe und der Zähne. Gefühls- und Geschmacksstörung der vorderen Zungenhälfte, da der Zungennerv auf der Innenseite des Unterkiefers liegt, ebenfalls nahe des zu entfernenden Zahnes und ganz selten bei der Operation berührt wird, kann es dann zu Störungen (Taubheitsgefühl, Geschmacksstörungen der Zunge auf entsprechender Seite) kommen. Derartige Gefühlsstörungen können äußerst selten auch durch die Betäubungsspritze verursacht werden. Die genannten Nervenstörungen sind meist vorübergehend, sehr selten dauerhaft.  Eine Bewegungsstörung der Zunge oder der Unterlippe besteht in keinem Fall. Extrem selten ist es als schwerwiegende Komplikation zu einer Osteomyelitis (Knochenentzündung) gekommen; in Einzelfällen führte dies zu längeren Behandlungen und Folgeeingriffen. Kieferbruch, falls die notwendige Entfernung des Knochens großflächig sein musste und der Unterkiefer dadurch geschwächt wird.  Auch noch bis zu 6 – 8 Wochen nach der Operation kann es bei ungünstiger Belastung zu einem meist harmlosen Unterkieferbruch kommen, der behandelt werden muss und meist ohne größere Probleme ausheilt.


Was ist nach der Behandlung zu beachten?

Bitte beachten Sie das Merkblatt „Verhalten nach Zahnextraktion und operativen Eingriffen“.